Kunstprojekt
"Digital Mutations"
Am Anfang unseres
Jahrhunderts wurden die Möglichkeiten der Fotografie ausgeschöpft,
um die Realität möglichst authentisch zu reproduzieren. Die
Idee unserer Arbeiten ist, die Möglichkeiten des digitalen Zeitalters
zu nutzen, um aus existierenden Individuen neue Kreaturen zu komponieren,
die außerhalb der Wirklichkeit stehen.
Dabei gewährt die digitale Technik Optionen, eine Symbiose zwischen
künstlerischer Kreativität und fotografischer Technik einzugehen,
die auf konventionelle Art nicht möglich ist. Digitale Codes werden
in mathematische Fractale gewandelt, um ästetische, reine Formen
und Farben zu generieren. Aus den künstlichen Szenarien wachsen neue
Erfahrungsmöglichkeiten, die über Sinneskanäle wahrgenommen
zu Irritationen führen.
Konzept
"Digital Mutations", sind vorgetäuschte
"Verwandte", reelle Personen, die durch die Zeit gereist sind. Sie sind
transformiert mit Hilfe maschineller Möglichkeiten und unserer menschlichen
Fähigkeit zur Analyse, die das Wahrnehmungsvermögen nicht über
das objektive Sehen, sondern über das unterbewußte Erkennen
lenkt.
Es reicht nicht mehr aus, nur die Form und die Farbe wahr zunehmen, man
muß vielmehr den forschenden Blick eines Wissenschaftlers ins Innere
richten.
Diese Untersuchung wurde von zwei Analytikern der digitalen Kunst vorgenommen
und beabsichtigt, durch das Objekt selbst den Betrachter zu beeinflußen.
Claudia Probst
Michael Shpaizman
Digital
Mutations Preise und Ausstellungen:
Veröffentlichung auf einer Vinyl EP
Marc Marcovic - Ein Lied mit
Remixen von Christian Kleine, Si-Cut.db,
T. Raumschmiere
und Rechenzentrum
Fein
Raus http://www.feinraus.org
Marc Marcovic ist Marc Weiser von Rechenzentrum. Neben diesem elektronischen
audio-visuellen Projekt beschäftigt er sich auch mit der Sprache
und dem Transport von Informationen über die eigentlichen sprachlichen
Inhalte hinaus.
Mal
sind die Helden seiner Geschichten des Typischen kurzlebig, gehen ineinander
über, mal bleibt einer von ihnen den ganzen Abend, wird fortgetragen
in der Erinnerung des Publikums, das ihn mit Marc Marcovic identifiziert
und seine Geschichten interpretiert, während er den Erzähler
interpretiert.
Ausstellung unter http://www.pixelmuseum.com
Veröffentlichung in dem Buch von George Whale & Naren Barfield
"Digital printmaking", erschienen bei A&C Black London 2002
Gruppenaustellung in der Maou - Maou Gallery Berlin, Dezember
'01
Präsentation von "Digital Mutations" in der PODGallery,
New York City.
Seit März 2001 sind die Bilder käuflich zu erwerben.
http://www.podgallery.com
bit by bit digital art exhibition
HONORABLE MENTION in category "Still image", October 15 - November
19, 2000
http://www.bitbybitdigital.org
Ausstellung "AVE" Fashion-Messe,
Berlin Sept. '99
Internetpräsentation bei http://www.blondmag.com
Ausstellung in "Juliette's Literatursalon",
Berlin April '98 - Juni '98
Gemeinschaftsausstellung im
"Farbfoto Center Berlin", Februar '98
Videoinstallation über
Großbildschirme in der Multimedia-Bar "Speed", Berlin 12'97
Gemeinschaftsausstellung "Spielwiese
im o.z.i.p." Pratergarten in Berlin, August '97
Gemeinschaftsausstellung beim
Jahrestreffen des BFF und KODAK "PIXEL 2. Digital Imaging Award 97"
im Juli '97
Veröffentlichung in "PAGE"
6'97
Veröffentlichung in "Screen"
4'97
Veröffentlichung in "Typografica
2/Cybertype"
Veröffentlichung in "Designers
Digest" Nr.63 unter der Serie "Illustration made in Germany" Dezember
'97
Präsentation des "Pixel 2. Digital Imaging Award" Kodak Messestand
auf der MacWorld 1997 in Düsseldorf
Veröffentlichungen in "shift!"
Ausgabe 0/96, freies Kunstmagazin in Berlin (Erscheinung vierteljährlich)
Artikel in MacMagazin 11/96
über die Gewinner des Multimedia Wettbewerbes MacWorld '96 Frankfurt
und Veröffentlichung auf CD Rom.
MacWorld 1996 Frankfurt 2. Preis
bei dem Animation & Presentation Award, ausgeschrieben von B&K Gruppe
Wuppertal, Formac und Adobe Systems
Cebit 1996 Hannover 6. Preis bei Fractal Design Graphik Wettbewerb
Cebit 1996 Hannover 3. Preis bei einem von Lasermaster Europe Ltd. ausgeschrieben
Wettbewerb
April 1995 5. Preis bei einem
Graphik Wettbewerb, ausgeschrieben von MacMagazin
Kommentare
Vladimir Guzman
Die Herausforderung der Vorstellungskraft
zu "Digital Mutations"
von Claudia Probst und Michael Shpaizman
Wenn man "Digital Mutations" von Claudia Probst und Michael Shpaizman
sieht, kommt einem meist unwillkürlich der Gedanke: "Wie wäre es mit mir
gewesen?" Anders gesagt, schon alleine der Gedanken an die Möglichkeit
selbst deformiert zu sein, erzeugt eine gewisse Angst, die Angst um die
eigene Identität, um die eigene genetische Besonderheit - würde ich sagen.
Diese Urangst, ein Instinkt den man vielfältig intellektuel-analytisch
beschreiben oder konzeptuell erklären kann, wirkt -meines Erachtens- als
eine "negative Katarsis", als das Erwachen inmitten der "no-mercy-reality"
des jüngsten Gerichts.
"Wie sicher und einzigartig ist unsere Person überhaupt?" - gemeint ist
hier die Person an sich, das adamistische Vorbild, oder sogar der Schöpfer
selbst - mögen die Betrachter fragen. "Was bleibt von uns zurück, wie
werden uns unsere Nachkommen verstehen (wenn überhaupt)?"
Man spürt, es gibt eine dunkle, völlig undurchsichtige Kraft, die gnadenlos
das Wirken unserer eigenen Suggestivaura relativiert, und damit auch unsere
ganze Lebenskraft, die historisch dahinter steht, quasi zunichte macht.
Der tiefen Wirkung von "Digital Mutations" kann man sich nicht entziehen,
gleich wie man die letztere ethisch-ästhetisch beurteilen mag. Eine ganz
besondere Art von "Bauchgefühl" begleitet den Betrachter, während seine
Aufmerksamkeit auf die Kreaturen und Kreationen von Michael und Claudia
gerichtet ist. Sie alle sind, zweifelsohne, fremde Wesen - etwas, was
ontologisch nicht zum Menschtum gehört, oder? ...
La dance macabre - trifft dieser Begriff nicht auf die hässlichen Mutanten
zu? In diesem Sinne mag es hier um eine philosophische Reflektion von
Jeffry Deitsch's Post-human-art concept gehen, wo der Künstler den menschlichen
Körper genetisch- biotechnologisch gestalten soll nach dem schönen Vorbild
(klassische Statuen, Megamodels usw.). Die Gestaltung der "Digital Mutations"
ist rough, macht Angst. Aber gleichzeitig ist sie auch süß, vertraut,
interieur- und farbenfreundlich.
"Digital Mutations" wirft ein großes Fragezeichen auf, zwingt uns zu intensiverem
Nachdenken, zu einer tiefen Reaktion gegenüber der Willkürlichkeit als
Schöpfungsprinzip. Oder ist das nur eine Herausforderung der Kunst? ...
Links
http://www.alessandrobavari.com
http://www.levitated.net
http://www.markryden.com
http://www.zonezero.com Joel-Peter Witkin
http://www.daguerre.org
http://www.pixelmuseum.com
http://www.deathtothepixels.com
http://www.redberger.com
http://1prise2tetes.free.fr/imaginaires/
http://www.brittle-bones.com
http://www.digitalsouls.com
http://www.photomontage.com
http://www.kimstringfellow.com
http://www.hanuman.co.jp/monkeys
http://www.vimudeap.de
http://www.tigerlily.nl
http://www.yenz.com
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